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Fragebogen: Aufbau und Elemente

Damit Ihre Umfrage mit einem maximalen Erkenntnisgewinn belohnt wird, muss dieser unbedingt ein gut ausgearbeiteter Fragebogen zugrunde liegen. Unabhängig von der Methode der Befragung müssen Aspekte wie etwa eine adäquate Zielgruppenansprache, die Auswahl geeigneter Fragen und Fragetypen (offen oder geschlossen) sowie eine angemessene Länge erfüllt werden.

Im folgenden Blogbeitrag erklären wir Ihnen alles, was Sie über den Fragebogen-Aufbau wissen müssen. Sie erfahren, wie Ihre Umfragen von einer sinnvollen Struktur profitieren und welche Fehler es zu vermeiden gilt.

Aufbau eines Fragebogens: Eine schlüssige Struktur ist das A und O

Ob Marketing oder empirische Forschung: Durch einen logischen Aufbau des Fragebogens werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen optimal durch die Befragung geführt. Finden sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen über den gesamten Verlauf gut zurecht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Umfrage vollständig abgeschossen und wahrheitsgemäß geantwortet wird am höchsten. Bei der Erstellung des Fragebogens bietet sich folgende Struktur an:

  • Einleitung: In der Einleitung wird kurz und bündig beschrieben, wer die Befragung durchführt, welchem Zweck sie dient und weshalb der Teilnehmer/die Teilnehmerin mitmachen sollte. Eine kompakte allgemeine Einführung in das Thema ist vor allem bei komplexen Fragestellungen sinnvoll.
  • Anleitung: Zusätzlich sollte beim Erstellen des Fragebogens unbedingt ein Kapitel inkludiert werden, das Hinweise zur Beantwortung der Fragen und gegebenenfalls weitere Anweisungen enthält. Vielfach ist dies ebenfalls Teil der Einleitung. Auch eigene Hinweise zu jeder einzelnen Frage sind möglich.
  • Hauptteil: Das Herzstück des Fragebogen-Aufbaus ist der Hauptteil. Dieser beinhaltet sämtliche inhaltliche Fragen, die es folgendermaßen zu sortieren gilt:
    • vom Allgemeinen zum Konkreten
    • vom Einfachen zum Abstrakten
    • Der Hauptteil kann offene (qualitative) und geschlossene (quantitative) Fragen beinhalten. Informationen zu den Frageformen und -typen finden Sie ebenfalls in unserem Blog.
  • Sozio-demografische Fragen: In diesem Teil werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu wesentlichen Informationen zu ihrer Person befragt. Hier können etwa Alter, Herkunft, Schulabschluss und dergleichen eine Rolle spielen.
  • Schluss: Zum Abschluss sollten Sie die Gelegenheit nutzen, sich bei den Befragungsteilnehmern und -teilnehmerinnen für die Beantwortung der Fragen zu bedanken. Außerdem sollten Sie diesen die Möglichkeit geben, zusätzliche Anmerkungen zum Forschungsgegenstand zu machen.

Fragebogenaufbau: Die Einleitung gibt eine erste, wichtige Orientierung

Der Aufbau eines Fragebogens muss logisch und strukturiert sein. Die Einleitung gibt Ihnen Raum, die Befragungsteilnehmer und -teilnehmerinnen abzuholen und folgende Fragen zu beantworten:

  • Wer führt die Befragung durch?
  • Wer ist Auftraggeber und an wen kann ich mich wenden?
  • Was ist das Ziel der Befragung?
  • Wer wird befragt und wie setzt sich die Stichprobe zusammen?
  • Was geschieht mit den Ergebnissen?
  • Ist es möglich, die Ergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt einzusehen?
  • Wieviel Zeit müssen die Befragungsteilnehmer und -teilnehmerinnen für die Beantwortung ungefähr einplanen?
  • Wie verhält es sich mit Anonymität und Datenschutz?

Das Ankündigungsschreiben: Der erste Eindruck zählt

Der Fragebogen-Aufbau kann von einem Ankündigungsschreiben enorm profitieren. Insbesondere bei längeren Befragungen oder bei Befragungen zu Hause beim Befragten ist ein Ankündigungsschreiben sinnvoll. Anstelle eines Schreibens wird das Interview manchmal auch telefonisch angekündigt.

Das Ankündigungsschreiben soll die Befragten auf die Befragung vorbereiten und sie dazu motivieren, an der Befragung teilzunehmen. Wichtig ist, dass die Befragten Interesse an der Befragung bekommen bzw. von deren Wichtigkeit überzeugt werden. Dies lässt sich am besten bewerkstelligen, wenn die Befragten einen persönlichen Nutzen für sich oder eine nahestehende Person sehen. Zudem müssen Ängste abgebaut werden, die die Befragten haben könnten.

Eine spezielle Titelseite bringt für den Fragebogen-Aufbau folgende Vorteile mit sich:

  • Bei auto-administrierten Fragebögen können ein Titelbild und der Titel die Bereitschaft zum Ausfüllen wecken.
  • Bei Interviewer-administrierten Fragebögen kann die Titelseite für Kommentare/Informationen von Seiten des Interviewers genutzt werden.

Hinweise zum Ausfüllen des Fragebogens

Je nach Methode, Medium und Zielgruppe sind Ausfüllhinweise beim Erstellen eines Fragebogens unterschiedlich ausführlich zu geben. Grundsätzlich können die Hinweise am Anfang extra aufgelistet werden oder direkt bei jeder Frage.

Bei Papierfragebögen werden diese Hinweise in Bezug auf den Fragebogenaufbau oftmals auf der Titelseite, auf der Rückseite der Titelseite oder auf einer Seite nach der Titelseite gedruckt. Die ersten Fragen können direkt nach den Hinweisen gestellt werden.
Bei computeradministrierten Fragebögen können die Hinweise auf Grund möglicher Benutzernavigation weniger ausführlich dargestellt werden.

Ein wesentlicher Punkt für den Stellenwert der Hinweise im Fragebogen-Aufbau: Insbesondere bei schriftlichen Befragungen kommt der Anleitung eine große Bedeutung zu, da der Befragte bei Unklarheiten während der Umfrage keine Rückfragen stellen kann. Ein Hinweis bei geschlossenen (quantitativen) Fragen könnte beispielsweise folgendermaßen aussehen:

Bei offenen (qualitativen) Fragen könnte die Anleitung hingegen vorschreiben, dass die Antwort in Druckbuchstaben einzutragen ist. Bei der Erstellung des Fragebogens für empirische Forschung oder Marketing ist es essenziell, den Befragungsteilnehmern und -teilnehmerinnen schlüssige und nachvollziehbare Anweisungen zu geben, wie die Fragen zu beantworten sind. Nur so ist sichergestellt, dass wirklich relevante Informationen übermittelt werden. Sind Sie hier nicht sorgfältig genug, fallen Ihnen Unachtsamkeiten und Fehler spätestens beim Auswerten auf.

Grundlegend gilt für den Fragebogen-Aufbau: Kenntnisse über die Handhabung des Fragebogens dürfen keineswegs als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Folgende Fragen sollten unbedingt beantwortet werden:

  • Wie müssen Antworten bei geschlossenen Fragen gekennzeichnet werden?
    • ankreuzen, einkreisen, unterstreichen etc.
  • Sind Mehrfachantworten möglich?
  • Worauf ist zu achten, wenn der Teilnehmer/die Teilnehmerin die Antwort korrigieren möchte?
  • Wie müssen Antworten bei offenen Fragen eingetragen werden?

Bei schriftlichen Befragungen helfen diese Hinweise dem Teilnehmer/der Teilnehmerin, bei persönlichen Befragungen dem Interviewer.

Die Dramaturgie des Fragebogens: Der Hauptteil sollte einer durchdachten Strategie folgen

Die Dramaturgie des Fragebogens bezieht sich zum einen darauf, in welcher Reihenfolge die Fragen gestellt werden und zum anderen auf die Dramaturgie des Fragebogens an sich.

Für den Fragebogen-Aufbau gilt: Die Reihenfolge der Fragen kann einen großen Einfluss auf das Antwortverhalten haben. Zu berücksichtigen sind Teil-Ganzes-Effekte, auf Englisch sogenannte part-whole effects. Ebenso zu berücksichtigen sind bei der Erstellung Effekte des Bezugsrahmens. Wichtig in Bezug auf die part-whole effects sind Assimilationseffekte und Kontrasteffekte. Nicht nur, aber insbesondere ist die Reihenfolge bei persönlich-mündlichen oder bei Telefonbefragungen wichtig. Hier stellen Sie direkt bei der Anordnung des Fragenkatalogs die Weichen für qualitätvolle Erkenntnisse. Assimilationseffekte und Kontrasteffekte sind beim Auswerten schwer zu identifizieren und verfälschen die Ergebnisse.

Bei der Fragesukzession ist wichtig, dass die ersten Fragen so gestellt werden, dass die oder der Befragte motiviert werden, an der Befragung teilzunehmen beziehungsweise diese Befragung nicht gleich abbrechen. Der Fragebogen-Aufbau beeinflusst folglich aktiv die Rücklaufquote. Daher sollten die ersten Fragen möglichst spannend und themenbezogen sein. Es sollte idealerweise das persönliche Involvement aufgezeigt werden. Wichtig für den Fragebogen-Aufbau: In jedem Fall müssen die ersten Fragen leicht zu beantworten sein.

Ob empirische Forschung, Studie oder Marketing: Beim allgemeinen Aufbau des Fragebogens ist wichtig, dass dieser logisch nachvollziehbar ist, auch für die Befragte oder den Befragten. Fragen zum gleichen Themenblock gehören demnach zusammen, Sie dürfen also nicht zwischen den Themen hin- und herspringen. Es kann sinnvoll sein durch Überleitungen von einem Thema zum nächsten überzuleiten. Wie schon erläutert, sollten heikle Fragen praktischerweise am Ende des Fragebogens stehen. Heikle Fragen können auch sozio-demografische Angaben wie das Einkommen oder das Alter sein, daher kann die Methode sinnvoll sein, auch diese an das Ende des Fragebogens zu setzen.

Interviewer- und Befragtenhinweise sichern die Qualität der Antworten

Auch Interviewer- oder Befragtenhinweise sollten im Fragebogen-Aufbau Berücksichtigung finden. Diese dienen dazu, beim Ausfüllen eines Fragebogens keinen Interpretationsspielraum zu geben. Achten Siehierbei auf eine optische Absetzung und einheitliche Präsentation dieser Hinweise.

Sind Fragen für bestimmte Befragte nicht relevant, so sollten diese nicht angezeigt bzw. übersprungen werden. Bei auto-administrierten Papierbefragungen muss die Filterführung optisch schnell erfassbar dargestellt werden. Bei computergestützten Befragungen können Filterführungen den Befragten automatisch durch den Fragebogen navigieren. Achten Sie bei der Auswahl insbesondere von Onlinebefragungstools darauf, dass die Software sämtliche notwendigen Filterführungen ermöglicht.

Die letzte Seite des Fragebogens

Erstellen Sie einen Fragebogen, können Sie auf der letzten Seite den Befragten über eine offene Frage die Möglichkeit geben, sich zu der Umfrage zu äußern. In jedem Fall sollte der Fragebogen-Aufbau eine Danksagung vorsehen. Bedanken Sie sich abschließend nochmals für die Teilnahme an der an der Umfrage bzw. Studie.

Formulieren hierfür können etwa sein:

  • „Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!“
  • „Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!“
  • „Vielen Dank für Ihre Mithilfe!“
  • „Herzlichen Dank für Ihre Mitwirkung!“

Das Layout des Fragebogens führt und motiviert die Teilnehmer & Teilnehmerinnen

Das Layout spielt insbesondere bei auto-administrierten Fragebögen eine große Rolle. Grundsätzlich haben Layout bzw. Aufbau eines Fragebogens zwei Funktionen:

  • Erstens soll die oder der Befragte einfach durch den Fragebogen geführt werden. Von daher: Gleiches ist gleich formatiert, Filter, Hinweise und Ähnliches sind optisch eindeutig und klar gekennzeichnet.
  • Zweitens motiviert man die Befragten durch einen visuell ansprechend gestalteten Fragebogen, diesen auch zu beantworten.

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  • Evaluationen
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